Sendungsbewusstsein

Kritische Auseinandersetzung mit den Medien

Suchmaschinen ohne Ende Montag, 16. April 2007

Filed under: Allgemein — peet @ 13:06 Uhr
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Eine unendliche Auflistung der aktuellen Suchmaschinen – von Charles S. Khight angefertigt – habe ich soeben (Link) via Media-Blog (Link) gefunden. Seine xls-Tabelle wird ständig gepflegt (Link). Wenn noch die Auswertung im Artikel und Kommentar(Link) vollständig wäre… :-)

Dann müsste ich meine Gewohnheiten neu überdenken (Link). Zum Beispiel, GoshMe ist vielversprechend. Vielleicht Boardreader auch?

 

Susanne Schild wird berühmt

Filed under: Allgemein — peet @ 11:02 Uhr
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Eine bei der WAZ angestellte Journalistin wurde beim Abschreiben erwischt. Der betroffene Blogger Peer hat einen Artikel bei der FAS geschrieben, vier Tage später stand sein Zwilling, frisiert und gepudert, bei der WAZ. Seine zwei Berichte zum Ereignis sind gut lesbar (hier und hier). In den zahlreichen Kommentaren dazu fand ich zwei gute Verweise. Einmal auf eine ähnliche Geschichte eines anderen Bloggers azrael74 (Link) und von einem Tim – noch schöner – auf das journalistische Credo von Susanne Schild (Link):

Einen guten Journalisten machen nicht ein guter Abischnitt oder ein 1a-Studium aus. Was zählt ist, die Persönlichkeit. Man muss ein Gespür dafür haben, über welche Themen die Leute reden, einfach pfiffig sein. Dazu kommt ein Gefühl für Sprache.
Mit schlechter Rechtschreibung hat man direkt verloren. Und: Man muss ordentlich Biss haben! Nur wer sich traut, Leute anzusprechen und sich durchzusetzen, hat Erfolg. Unglaublich viele junge Leute wollen Journalist werden und leider schaffen es nur die wenigsten tatsächlich in ihren Traumberuf.

Besser kann man das nicht ausdrücken! *g*

UPDATE: Die Geschichte entwickelte sich zu einem Knüller. Kein anderer Beitrag wird so viel abgefragt. Deswegen drei Ergänzungen:

  • Das vorläufige Ende der Story ist bei Peer selbst nachzulesen (Link).
  • Ein interessanter Kommentar von Thomas Knüwer samt einer ausgiebigen Diskussion dazu (Link).
  • Ein in derselben Diskussion von Thomas Mrazek empfohlener Link zu einer Beratungskonferenz der beklauten Journalisten samt Tipps von Stefan Jacobasch und Ulrich Hottelet (Link).
 

Oettingers Stationen

Filed under: Allgemein — peet @ 6:57 Uhr
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Oettinger am 11.4: 

Hans Filbinger war kein Nationalsozialist. Im Gegenteil: Er war ein Gegner des NS-Regimes.

Am 13.4: 

Meine Rede war öffentlich, ernst gemeint und die bleibt so stehen.

Am 14.4. vormittag:

Ich glaube, dass Hans Filbinger ein Gegner der Diktatur war.

Am 14.4 nachmittag:

Es gehört in unserem Kulturkreis zu den üblichen und angemessenen Gepflogenheiten einer Traueransprache, Verdienste und das Lebenswerk des Verstorbenen positiv zu würdigen und ihm die schwierigen Phasen seines Lebens – ohne sie zu verschweigen – nicht nachzutragen.

Am 15.4 für die Bild-Zeitung:

Mit meiner Trauerrede wollte ich das Lebenswerk von Hans Filbinger würdigen. Aber es war nie meine Absicht, die Verfolgten und die Opfer zu verletzen. Sollte das geschehen sein, tut es mir leid. Und dafür entschuldige ich mich auch. Betroffen macht mich, wie mir unterstellt wird, ich hätte Hans Filbinger zum Widerstandskämpfer erklärt. Er war es nicht und ich habe das nie behauptet. Die Öffentlichkeit hat meine Rede anders wahrgenommen, als ich sie vor den versammelten Trauernden gemeint habe. Dies bedaure ich und würde heute eine andere Formulierung wählen. […] Hans Filbinger hat sich wie Millionen anderer dem NS-Regime angepasst. Daran besteht kein Zweifel. Aber so, wie ich ihn später kennengelernt habe, war er ein zutiefst christlicher und konservativer Mensch mit einer belegbaren inneren Distanz zum NS-Regime.

UPDATE:

Am 16.4:

Ich halte meine Formulierung nicht aufrecht und distanziere mich davon. 

Spannend. So ein Mehrteiler!

 

Norman Finkelstein will Prof werden Sonntag, 15. April 2007

Filed under: Allgemein — peet @ 14:32 Uhr
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Der Lieblingsgast von Sabine Christiansen ist nämlich noch kein Professor – ach, was für ein Problem. Wie auch immer, baut sich eine große Protestwelle dagegen auf, die von Alan Dershowitz angeleitet wird (Link). Einen ausführlichen Bericht über den aktuellen Stand der Dinge hat Jennifer Howard geschrieben (von einigen Bloggern zitiert, wie z.B. hier).

Jetzt werden Unterschriften online gesammelt, als ob es von Bedeutung wäre. Pro Finkelstein sind zur Stunde schon 3930 Unterschriften, contra Finkelstein – 2504. Die Sinnlosigkeit des Unternehmens (darf ich auf Links zu beiden verzichten?) kann mit einem Beispiel gut belegt werden. Zwischen den Unterschriften gegen die Berufung Finkelsteins findet sich unter der Nummer 2494 ein seit Jahren im amerikanischen Internet wütender Antisemit. Dieser LanceThruster stellt seine Unterschrift also gegen Finkelstein und schreibt dazu:

Viva Dr. Finkelstein! He is certainly one of the great truth-tellers of our time. 

Das will heißen, der Typ ist so blöd, dass er dagegen auftritt, obwohl er dafür meint. Sein „schönster“ Auftritt (darunter auch die fulminante Entlarvung samt seinem realen Namen) ist in einem englischsprachigen Forum aus dem Jahr 2005 zu bewundern (Link). Wirklich exemplarisch! Sein anderer Spruch ist selbstredend (Link):

Hamas and Hezbollah are legitimate resistance movements as per international law. As an atheist, I sincerely wish them godspeed.

Das ist Finkelsteins Brut, wie er sie sich wünscht und verdient.

 

Lupenreine russische Demokratie

Filed under: Medien,Politik,Russland — peet @ 9:59 Uhr
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Von den Ereignissen in Moskau gestern hat man schon geschrieben. Zwei Aspekte wurden, glaube ich, dabei wenig beachtet. Parallel liefen zwei Demos, einmal – unerlaubt – die demokratische Protestdemo mit Kasjanow und Kasparow, bei welcher 9000 Ordnungshüter mehr als 250 Menschen verhafteten. Und einmal eine erlaubte Faschistendemo, die von der Miliz geschützt wurde.

Und zweitens, während die staatliche Übermacht Rentner und Jugendliche maßregelte, durften deren Gegner sich mit beleidigenden, den öffentlichen Frieden störenden Plakaten auf dem Dach eines Gebäudes stundenlang ungehindert aufstellen. Zwei Fotos vom Sender „Echo Moskau“:

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Der Text auf dem Plakat lautet: „Gruß an den Marsch der politischen Huren“. Das sind Provokateure, die dürfen.

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Das sind Renter, die nicht dürfen.

 

„Zeitbeben“ gelesen Samstag, 14. April 2007

Filed under: Literatur — peet @ 20:36 Uhr
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Bitterböse witzig, pathetisch, schmerzvoll – wie immer bei Vonnegut. Einiges wirkt wie ein Gespräch mit dem Autor. Die Form des Buchs aus mehreren Essays erinnert stark an das Bloggen – der Text besteht aus vielen einzelnen Blogeinträgen sozusagen.

Von vielen Themen, die Vonnegut dabei berührt, sprechen mich einige ganz besonders an. Zum Beispiel, wie er Nietzsche umdeutet („Nur der tief Gläubige kann sich den Luxus des Atheismus leisten“, vgl. „Götzen-Dämmerung“ über Carlyle). Oder wie er zur Selbsterkenntnis kommt, er sei ein Maximalist und Langweiler. :-) Fast gleich darauf erzählt er eine köstliche Geschichte über ein Konzert:

Das Orchester spielte ein Werk, in dessen einem Satz die Musik allmählich lauter und dann plötzlich abgebrochen wird. Nun saß in meiner Reihe eine Frau. Während das Crescendo dauerte, erzählte sie ihrer Freundin irgendetwas. Weil die Musik immer lauter wurde, musste sie auch immer lauter werden. Die Musik hörte auf. Und dann erklang ein weiblicher Schrei: „Und ich brate in Öl!“

Oder wie er über Shaw spricht und kommentiert, er selbst wäre vorsichtiger mit Witzen und möchte nicht, dass sich jemand  wegen ihm wie der letzte Dreck fühlt. Oder seine Bewunderung für das Stück Wilders „Unsere kleine Stadt“. Oder diese Bemerkung:

Im realen Leben […] ändern sich die Menschen nie, sie ziehen keine Schlüsse aus ihren Fehlern und entschuldigen sich nicht. In der Literatur tun das mindestens zwei Drittel der Personen.

Oder diese:

Ich halte  jeden Menschen für einen Heiligen, der sich anständig benimmt, auch wenn er in einer unanständigen Gesellschaft lebt. 

Oder:

Verfassungsänderung XXVIII: Jeder Neugeborene muss gewünscht sein und man soll sich um ihn bis zu seiner Volljährigkeit kümmern. 

Die Idee, die Zeit und die Psyche der Menschen zu beherrschen, hat Philip K. Dick in dem Roman „Und die Erde steht still“ viel stärker entwickelt. Interessant, beide Humanisten zu vergleichen! Vonnegut erzählt hier Geschichten, so in etwa wie Schwejk.

Ein großartiges Buch, kaum zu glauben, dass es im Jahr 1998 publiziert wurde. Die große Literatur ist nicht ausgestorben. Danke, Kurt.

 

Bei ARD über die CDU ausgeplaudert

Der Fall Oettinger geht weiter. Inzwischen haben Reuters, CNN und UPI darüber berichtet, na ja, eigentlich erst als Merkel sich eingemischt hat. Den Namen Oettinger erwähnen sie nicht, der ist eine zu kleine Figur für sie. Der Höhepunkt ist noch nicht überschritten, würde ich sagen. Oettinger selbst erklärt, er habe nur das Gute für die Nächsten des Verstorbenen sagen wollen. Das sei doch alles nur ein Missverständnis. Aber klar. Wolfgang Schäuble wird das bestätigen.

Von weiteren Meldungen zum Thema hat mich deswegen ein Blogeintrag bei der ARD-Tagesschau-Redaktion neugierig gemacht (Link):

Meine Herren, das hat man wirklich selten, dass eine Kanzlerin (wenn auch in der Eigenschaft als Parteivorsitzende) einem MP über den Mund fährt. Wir klären sofort, ob es weitere Reaktionen aus der CDU gibt. Gibt es nicht. Keine Christdemokrat möchte sich öffentlich zur Filbinger-Rede Oettingers äußern. […]

Die Kanzlerin möchte wohl gerade in der Zeit der deutschen EU-Ratspräsidentschaft eine internationale Diskussion über die umstrittenen Äußerungen vermeiden und geht deshalb früh in die Offensive.

Also wird Wolfgang Schäuble doch nichts bestätigen? Wie schade.

 

Oettinger, Filbinger, Gillessen etc.

Filed under: Allgemein — peet @ 11:44 Uhr
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Mindestens zwei Leser fordern mich auf, Texte zu verlinken bzw. verlinken zu lassen, die Filbinger genauso weißwaschen wie es Oettinger in seiner Rede getan hat. Tja, nun ist mein Blog keine neurechte Plattform.

Warum soll man sich auf Gillessen und seinesgleichen beziehen, wenn es um Filbinger geht? Nur weil die Zeitschrift der Konrad-Adenauer-Stiftung sein Plädoyer 2003 publiziert hat? Ich sehe keine Veranlassung, einfach so dem Polemiker zu glauben, der als erfahrener Revisionist die Kampagne gegen die Wehrmachtsausstellung einleitete und 1996 in der FAZ (also unter Joachim Fest) für die saubere Wehrmacht schwadronieren durfte und nach seiner Pensionierung jahrelang gerne bei der „Jungen Freiheit“ schreibt (ohne dass es die FAZ stören würde, bei der er sich auch zeigt). Kein Zufall – 1988 durfte er in der FAZ die Mähr verbreiten, dass

die deutsche Wehrmacht hier an traditionellen Maximen gemäßigter Kriegführung bis zuletzt festhielt […]

Das sind Unbelehrbare! Dazu wurde schon alles mehrfach gesagt, zum Beispiel hier. In einem Kommentar zum „Fall Oettinger“ (Link) habe ich meine persönliche Einschätzung geäußert, Leser dürfen ihre Meinungen aussprechen. Bitte nicht mit JF-Müll, sondern mit eigenen Gedanken.

@ Boche

Ich sehe keine „charakterlose Kampagne“ gegen Oettinger, sondern – ganz im Gegenteil – eine politische Auseinandersetzung. Oettinger hat sich positioniert und wird für seine Ansichten als Politiker scharf kritisiert. Für meine Begriffe, wie gesagt, zu milde. Das sage ich auch nach der Kritik seitens Merkel.

 

Fall Oettinger Freitag, 13. April 2007

Filed under: Allgemein — peet @ 7:39 Uhr
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Die Wette steht. Nämlich wird Günther Oettinger im Amt bleiben oder geht? Jenninger ist für viel weniger gegangen, nämlich für die falsche Intonation bei dem Vortrag einer harmlosen Rede. Und hier ist eine Trauerrede, die eines hohen Amtträgers unwürdig ist. Zwei Tage nach dem Ereignis bedauern Medien seine Worte, für meine Begriffe, viel zu milde. Ich wette, Oettinger wird bleiben und der Ruf Deutschlands trägt Schaden davon. Andere Meinungen?

 

Kurt Vonnegut ist gestern gestorben Donnerstag, 12. April 2007

Filed under: Allgemein — peet @ 7:29 Uhr
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Ein schwieriger Autor, der zum Nachdenken auffordert und aufwühlt. So habe ich die Lektüre in Erinnerung. Noch als Kind war ich von ihm schwer beeindruckt und emfpand den Roman „Schlachtof 5“ als einen Alptraum.

Von den klugen Leuten in den ernstzunehmenden Nachrufen nehme ich die Empfehlung, sein vorletztes Werk zu lesen. „Timequake“ („Zeitbeben“) verspricht viel. Das soll eine Würdigung sein, die einem großen Literaten gilt. Wenn ich mit dem Lesen durch bin, melde ich mich dazu noch einmal…

 

dpa, afp, reuters – Wahrheit hat mehrere Farben Sonntag, 8. April 2007

Filed under: Allgemein — peet @ 19:44 Uhr
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Noch ein Terrorist wurde beim Anbringen eines Sprengsatzes erschossen. Lässt sich daraus eine journalistische Story machen? Wenn es um den Gazastreifen geht, dann ja. Das geht so:

Die dpa meldet darüber prägnant kurz, die meisten deutschen Zeitungen sind damit sehr zufrieden und geben den Text weiter (Link):

Israel greift Palästinenser im nördlichen Gazastreifen an

Tel Aviv (dpa) – Israelische Kampfhubschrauber haben am frühen Morgen bewaffnete Palästinenser im nördlichen Gazastreifen beschossen. Laut israelischem Rundfunk wurden drei Palästinenser verletzt. Wie die Zeitung «Jerusalem Post» berichtete, hielten sich die Palästinenser in der Nähe des Sicherheitszauns auf, der Israel vom palästinensischen Gazastreifen trennt. Verteidigungsminister Amir Perez hatte den Streitkräften begrenzte Militäroperationen in Grenznähe gegen offenkundig extremistische Palästinenser erlaubt. 

Titel und Wortwahl sprechen für sich. Die Verletzten hätten sich nur in der Nähe der Grenze aufgehalten.

„Die Zeit“ bedient sich zweier Quellen – dpa und afp. Die Mischung ist etwas ausgeglichener (Link):

Palästinensergebiete: Israelische Hubschrauber feuern mit Raketen

Ein Palästinenser ist bei einem nächtlichen Angriff israelischer Kampfhubschrauber auf Bewaffnete im nördlichen Gazastreifen getötet worden. Zwei weitere Personen wurden verletzt.
Gaza – Bei dem Toten soll es sich um einen 22-jährigen Aktivisten der Gruppe Demokratische Front für die Befreiung Palästinas handeln. Nach Angaben von Augenzeugen feuerten die Helikopter östlich des Flüchtlingslagers Dschabalija drei Raketen ab. Zudem seien in der Gegend mehrere Panzer einige Meter auf das Gebiet des Gazastreifens vorgerückt. Die Schüsse galten den Augenzeugen zufolge bewaffneten Männern des Islamischen Dschihads und des Komitees des Volkswiderstands.

Ein Sprecher der israelischen Armee bestätigte den Hubschrauberangriff, dementierte aber, dass Panzer vorgerückt seien. Helikopter hätten das Feuer eröffnet, weil es östlich von Dschabalija verdächtige Bewegungen unweit des Sperrzauns zwischen Israel und dem Gazastreifen gegeben habe. «Bewaffnete Männer wollten gerade einen Sprengsatz nahe dem Sperrzaun ablegen», sagte der Sprecher.

Der israelische Verteidigungsminister Amir Perez hatte den Streitkräften am Montag begrenzte Militäroperationen in Grenznähe gegen offenkundig extremistische Palästinenser erlaubt. Bereits am Mittwoch war die israelische Armee in den Gazastreifen eingedrungen, von wo palästinensische Aktivisten häufig Raketen auf Israel abschießen. Es war das erste Mal seit der Vereinbarung einer Waffenruhe am 26. November. Das Abkommen verpflichtete Israel zum Ende seiner Militäreinsätze im Gazastreifen, im Gegenzug sollten die bewaffneten palästinensischen Gruppen ihre Angriffe auf Israel beenden. Dennoch landeten seit dem 26. November nach Armeeangaben 155 palästinensische Raketen auf israelischem Gebiet. (AFP/dpa)

Der Titel ist auch hier allerdings eindeutig, die Terrorgruppe bleibt eine demokratische Widerstandsorganisation, der getötete Terrorist wird zu einem Aktivisten. Trotzdem wird die Meinung der israelischen Seite wiedergegeben und sogar – was für ein Wunder! – die Zahl der abgeschossenen Raketen, die während der angeblichen Waffenruhe vom Gazastreifen ausgingen. Man kann nicht alles haben.

Bei networld, einem österreichischen Nachrichtensender, zählen diese Raketen nicht, die Nachricht erfolgt aus der Perspektive „einer heiligen Mission“ (Link):

Schwerste Gefechte seit November: Israels Luftwaffe greift Militante im Gaza-Streifen an
Ein militanter Palästinenser bei Luftschlag getötet

Bei einem Angriff der israelischen Luftwaffe sind im Gaza-Streifen ein militanter Palästinenser getötet und zwei weitere verletzt worden. Die israelischen Streitkräfte begründeten den Luftangriff mit „verdächtigen Bewegungen“ im Grenzgebiet. Die „Demokratische Front für die Befreiung Palästinas“ (DFLP) erklärte, die Männer seien zum Zeitpunkt des israelischen Kampfhubschrauberangriffs „auf einer heiligen Mission“ gewesen.

Der israelische Verteidigungsminister Amir Perez hatte begrenzte Militäraktionen im Gaza-Streifen zuvor genehmigt. Die Regierung werde keine Wiederbewaffnung militanter palästinensischer Gruppen zulassen, hatte er gesagt. Erstmals seit mehr als vier Monaten war die israelische Armee in den vergangenen Tagen ungeachtet einer vereinbarten Waffenruhe wieder in den nördlichen Gaza-Streifen vorgestoßen.

Der Titel ist hier ausgeglichener, dafür aber wird im Text selbst nur die eine Sicht präsentiert. Und wie gesagt, „eine heilige Mission“ als Zitat hätte eigentlich zu einem Kommentar führen müssen.

Noch interessanter ist die Meldung bei Reuters (Link):

Israels Armee tötet Palästinenser bei Gefecht im Gaza

Gaza (Reuters) – Im Gazastreifen ist bei Gefechten mit der israelischen Armee ein militanter Palästinenser getötet worden.

Israelische Kampfhubschrauber feuerten am Samstag mindestens zwei Raketen auf palästinensische Extremisten nahe des Flüchtlingslagers Dschabalja ab, wie Anwohner berichteten. Ein Armeesprecher sagte, die Hubschrauber hätten eine Gruppe von Extremisten ins Visier genommen, die nahe des Sperrzauns Sprengsätze legen wollten. Militante Palästinenser erwiderten das Feuer nach eigenen Angaben mit Granaten- und Maschinengewehrbeschuss. Anwohnern zufolge war es das schwerste Gefecht seit Beginn der Waffenruhe im November.

Der Islamische Dschihad erklärte weiter, bei dem Getöteten handele es sich um ein Mitglied der Demokratischen Front für die Befreiung Palästinas (DFLP). Angehörige dieser Gruppe und des Islamischen Dschihad seien bei einem Einsatz nahe des Zauns gewesen, als es zu dem Schusswechsel kam. Als Reaktion auf den Beschuss der israelischen Armee seien auch Bomben gezündet worden, die zuvor an den Zaun gelegt worden seien. Anwohner berichteten, israelische Panzer seien in die Gegend eingedrungen. Die Armee wies diese Darstellung jedoch zurück.

Der Waffenruhe vom November war eine fünfmonatige israelische Militär-Offensive im Gazastreifen vorausgegangen. Ungeachtet des Stillstands haben radikale Palästinenser immer wieder vom Gazastreifen aus Raketen auf Israel abgefeuert. Der Armeesprecher sagte am Samstag weiter, israelische Soldaten hätten seit November 40 Sprengsätze gefunden, die in der Gegend gelegt worden seien. In israelischen Sicherheitskreisen hieß es, der bewaffnete Teil der radikal-islamischen Hamas habe Tunnel gegraben und ihr Raketenarsenal aufgestockt, um sich auf neue Kämpfe vorzubereiten.

Der israelische Verteidigungsminister Amir Perez hatte der Armee am vergangenen Montag begrenzte Einsätze gegen radikale Palästinenser im Gazastreifen erlaubt. Israel werde es nicht zulassen, dass die Extremisten ihre Positionen weiter verstärkten und sich aufrüsteten, sagte Perez zur Begründung.

Im von Israel besetzten Westjordanland wurde am Samstag unterdessen ein Mitglied der Al-Aksa-Brigaden von israelischen Soldaten verwundet. Al-Aksa-Vertreter sagten, er sei in die Schulter geschossen worden. Die Al-Aksa-Brigaden sind Teil der Fatah-Bewegung von Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas. Ein Armeesprecher sagte, die Soldaten hätten den Al-Aksa-Kommandeur aus dem Flüchtlingslager Dschenin identifiziert und auf ihn geschossen. Der Mann sei außer Lebensgefahr und werde an einem sicheren Ort behandelt. 

Der Text ist noch vollständiger  und aussagekräftiger. Der Titel bedient die Erwartungen, im Text werden aber Fakten und Hintergründe zusammengefügt, so dass auch ein Unwissender etwas verstehen kann. Die Publikation desselben Textes im „Fokus“ beweist das Gegenteil (Link). Elf Leserkommentare sind unter dieser Meldung online zu lesen, davon neun antiisraelisch bis antisemitisch.

Meryl Yourish kommt aufgrund ihrer Analyse der englishsprachigen Meldungen zu analogen Schlussfolgerungen (Link). Sie hat allerdings einen weiteren Text der Agentur AFP nicht berücksichtigt (Link):

Israel in deadly air raid against Gaza militants

by Sakher Abu El Oun 

GAZA CITY (AFP) – Israel launched an air strike against suspected Gaza militants on Saturday, killing one and wounding two, as it made good on threats to get tough over persistent rocket fire from the territory. […]

Palestinian medics named the militant killed in the Gaza raid as Fuad Maaruf, 22, an activist of the leftist Democratic Front for the Liberation of Palestine.

The DFLP said Maaruf was killed by missiles from an Israeli helicopter as he was taking part in an „extended ambush“ of Israeli troops operating inside the Gaza Strip alongside militants of the ultra-hardline Islamic Jihad group.

Witnesses said the helicopters opened fire on an area east of the Jabaliya refugee camp in the northern Gaza Strip while several Israeli tanks advanced a few metres (yards) into the territory.

The Israeli military confirmed the air raid but denied any ground incursion.

„The helicopters opened fire after suspect movements near the security barrier (between Israel and the Gaza Strip) to the east of Jabaliya,“ an army spokesman said.

„Some armed men were preparing to plant a bomb near the security barrier.“

Egyptian Foreign Minister Ahmed Abul Gheit condemned the raid, calling in a statement for „an immediate halt to all acts… that complicate the situation.“

A Palestinian rocket hit a building in the southern Israeli border town of Sderot later on Saturday, damaging it but causing no casualties, in an attack claimed by Islamic Jihad.

Palestinian president Mahmoud Abbas again appealed for rocket attacks to stop, calling them absurd.

„Everyone, especially the presidential guard, the security forces, must work to establish order and security, eliminate security chaos and make these absurd rocket attacks stop,“ he said in Gaza. […]

Darin sehen wir noch mehr Details, unter anderem den Namen des Terroristen, zum Artikel gehört auch ein Foto, welches das Begräbnis des „Aktivisten“ dokumentiert und in den Fokus nimmt.

Unterm Strich bleibt ein seltsames Gefühl – hinter den Zeilen der Agenturmeldungen verstecken sich Autoren, die ihre private und eigentlich oft einseitige Meinung als nüchterne Darstellung der Fakten ausgeben (nur im letzten Fall wird der Autor beim Namen genannt). Die Frage wäre – bewusst oder unbewusst?

 

Krieg gegen Israel 13 Samstag, 7. April 2007

Filed under: Allgemein — peet @ 15:38 Uhr
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Hier die erste ruhige Untersuchung darüber, wie Medien in der gesamten Welt die Hisbollah unterstützt haben. Marvin Kalb von der Harvard-University hat den Text unter dem Titel „The Israeli-Hezbollah War of 2006: The Media as a Weapon in Asymmetrical Conflict“ geschrieben und im Februar 2007 online gestellt (Link). Viele Quellen sind verarbeitet, alle bekannten Falschmeldungen zusammengefasst. Gut gemacht, leicht lesbar. Nur ein Zitat:

This was a live war, in which the information battlefield played a central role. Here the Israelis suffered from the openness of their democratic society. They succumbed to the public pressures of live 24/7 coverage. They couldn’t keep a secret. Hezbollah, on the other hand, controlled its message with an iron grip. It had one spokesman and no leaks. Hezbollah did not have to respond to criticism from bloggers, and it could always count on unashamedly sympathetic Arab reporters to blast Israel for its „disproportionate“ military attack against Lebanon.

 

Alles Roger: Köppel und Putin Freitag, 6. April 2007

Filed under: Medien,Politik,Russland — peet @ 16:13 Uhr
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Roger Köppel, ehemaliger Chefredakteur der „Weltwoche“, danach Chefredakteur der „Welt“ und dann wieder Chef derselben „Weltwoche“, schreibt über Russland. Der Text klingt nach einer von ganz bestimmten Kräften lancierten Story und erinnert an die wunderschöne „Christiansen“-Sendung zu eben diesem Thema (Link).

Das schönste an diesem Text Köppels ist allerdings nicht seine maximale Entfernung von der Realität und unverblümte Huldigung Putins und des – wie auch immer schon wieder anders heißenden – KGB, sondern die Selbstabschreibungskunst eines großen Journalisten: Einen fast identischen Aufsatz hat der erfahrene Autor in der „Welt“, dazu noch in einem Leitartikel, vor einem Jahr publik gemacht. Da die beiden Texte wie zwei Zwillinge aussehen, macht es Spass, sie zu vergleichen. Einem interessierten Leser kann ich dieses Vergnügen nur empfehlen: Gut zu wissen, wie große Journalisten von heute arbeiten. Hier also der alte Text aus der „Welt“, und hier der neue aus der „Weltwoche“. Nur ein Beispiel und zwar, was Köppel über dasselbe Thema schreibt.

Über Chodorkowski am 24.4.2006:

Die Verurteilungen sind überzogen, in manchen Fällen ungerecht. Instruktiv bleibt der Fall Chodorkowski. Der Oligarch, der sich im Westen als mutterteresahafte Friedenstaube inszenierte, war ein rabiater Geschäftsmann, der sich sein Yukos-Imperium dank behördlicher Duldung zu fragwürdigen Tiefstpreisen zusammenkaufte und Konkurrenten mitleidlos aus dem Weg schaffte. Vor allem aber kreuzte er die Wege Putins, indem er im großen Stil Duma-Abgeordnete schmierte, um sich so eine parteienübergreifende Veto-Macht gegen den Präsidenten zu sichern. Man stelle sich vor, wie man im Westen auf einen Industriellen reagieren würde, der bündelweise Dollarscheine an Parlamentarier verteilt zum Aufbau einer demokratisch nicht legitimierten Schattenherrschaft. Putin mußte Chodorkowski stoppen, das war richtig. Falsch waren der im Sowjetstil inszenierte Schauprozeß und die plumpe Zerschlagung des Konzerns. 

Über Chodorkowski am 29.3.2007:

Instruktiv in sachen Putin-Bashing bleibt der Fall Chodorkowski. Der Oligarch, der sich im Westen gern als Friedenstaube inszenierte, war ein rabiater Geschäftsmann, der sich sein Öl-Imperium dank behördlicher Duldung zu fragwürdigen Tiefstpreisen zusammenkaufte und mit Konkurrenten nicht gerade zimperlich umsprang. Vor allem aber kreuzte er die Wege des Kreml-Chefs, als er Duma-Abgeordnete bestach, um sich eine Gegenmacht zum Präsidenten zu sichern. Man stelle sich vor, wie man im Westen auf einen Industriellen reagieren würde, der bündelweise Dollarnoten an Parlamentarier verteilt zum Aufbau einer demokratisch nicht legitimierten Schattenherrschaft. Putin musste Chodorkowski stoppen. Falsch waren der Schauprozess und die plumpe Zerschlagung des Konzerns.
 

Ich würde so gerne die Quellen von Köppel dafür sehen. Die Rechtsanwälte Chodorkowskis würden sich bestimmt noch viel mehr und ganz besonders darüber freuen.

Das ist noch nicht alles. Leser der „Welt“ durften ihrem Chef nicht widersprechen, dafür umsomehr die der „Weltwoche“. Es ist eine Freude zuzusehen, wie drei Leser mit einfachen Mitteln der Wahrheit die unverschämte Käuflichkeit und plumpe propagandistische Ausrichtung von Köppels Text entlarven (Link).

Und für diejenigen, die die aktuelle Lage Russlands aus erster Hand analysiert bekommen wollen, empfehle ich den neuesten Artikel von Andrei Illarionov (Link), leider nur auf Russisch. Große Journalisten haben seine Meinung erfolgreich ignoriert, obwohl er greifbar nah ist (Link). UPDATE: Ein Interview zum Thema gab Andrej Illarionow der Zeitung „Handelsblatt“ am 2.4.2007:

„Geheimdienst ist für immer an der Macht“

[…] Andrej Nikolajewitsch, Sie haben als Protest gegen die Verstaatlichung weiter Teile russischer Rohstoffkonzerne Ihren Job als Wirtschaftsberater von Kremlchef Putin Ende 2005 aufgegeben. […] Wie beurteilen Sie die Lage in Russland heute? […]Russland wird als Energielieferant immer unzuverlässiger. […] Silowiki sind die Geheimdienstler in fast allen Ämtern der Macht. […] Sie haben den Kreml erobert – für immer. […] Und es kann doch nicht richtig sein, dass eine kleine Kreml-Clique den Staat gefangen genommen hat, die Wirtschaft, die Regionen, die wichtigsten Unternehmen Banken und auch die Medien. […] Sie haben fast die gesamte Energiewirtschaft in ihre Hände gebracht, jetzt sinkt das Wachstum der Ölproduktion.[…] Es können nur Unternehmen überleben, die mit der Kreml-Corporation kooperieren.[…] Und nachdem sie erst den Ölkonzern Yukos, dann die ganze Ölbranche, die Gasindustrie, den Maschinenbau, den Schiffbau und die Luftfahrtindustrie unter ihre Kontrolle gebracht haben, gibt es keine politische oder unternehmerische Freiheit in Russland mehr. […] Dass der Westen keine Kritik an der undemokratischen und wirtschaftsfeindlichen Politik äußert, entmutigt die wenigen, in Russland verbliebenen Aufrechten.

 

Boulevardisierung der Politik Montag, 2. April 2007

Filed under: Allgemein — peet @ 15:11 Uhr
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Noch ein Beispiel dafür ist die neueste „Sabine Christiansen“-Sendung und die Kritik in den Zeitungen am Tag darauf. Es ist immer noch eine Politshow, und die Ankündigung klingt ausgewogen (Link):

Aufschwung, Sonne, Knut – geht´s uns wirklich wieder gut?   

Was ist bloß mit uns Deutschen los: Nach fünf Jahren im Jammertal scheint über uns plötzlich wieder die Sonne. Und das nicht nur klimatisch, denn offenbar hat das Land auch wirtschaftlich endlich wieder Tritt gefasst. Krise, was ist das? Schulden, Arbeitslosigkeit? Bauen wir ruckzuck ab! Und nebenbei werden wir Handballweltmeister, holen den Oscar und retten als G8- und EU-Präsidentin mal eben das Weltklima. Alles Knut, oder was? Deutschland, ein „Wachstumsmärchen“? Oder doch nur ein Strohfeuer, von dem nur wenige – vor allem mal wieder die Reichen – profitieren?

Daraus entwickelte sich wie immer eine Plauderstunde, bei welcher man die einzige kritische Stellungnahme Sahra Wagenknecht überließ, die dafür von anderen Beteiligten erfolgreich ignoriert wurde. Auch auf der Internetseite der Sendung wurde diese Kritik bis zur Unerkenntlichkeit schön frisiert. Es war ein knapper und (für Wagenknecht) selten guter Beitrag zur Lage der Nation, etwa in der Art des früheren Gysi, eine richtige Opposition.

Die Presse, die auf Christiansen gerne und zu Recht herumhackt, war diesmal vollkommen auf ihrer Linie. Iris Mayer in der Zeitschrift „Fokus“ widmet sich der CSU-Landrätin Pauli so gründlich, dass sie vollkommen in Rage kommt. Über die Kritik Wagenknechts äußert sie sich knapp (Link):

Sahra Wagenknecht schreit irgendetwas zur effektiven Steuerquote und wird von Ludwig Stiegler mit einem „Sehr verehrte gnädige Frau“ beleidigt.  

Carin Pawlak, ebenfalls im „Fokus“, hat auch nur ein Thema, und das ist Pauli (Link). Wagenknecht wird mit einem „Bild“-ähnlichen Titel dennoch bedacht, obwohl Pauli als Zielscheibe anvisiert wird:

Liebe Sahra Wagenknecht der CSU

Das war’s also. Sandra Fomferek in der „Berliner Morgenpost“ macht sich lustig über Pauli und Knut und ist guter Laune, so dass auch Wagenknecht etwas abbekommt (Link):

Dass die allgemeine Verzückung nicht lange hielt, dafür sorgte die Linke-Politikerin Sahra Wagenknecht, die mit ihrem fest zementierten Haarknoten, verkniffener Mimik und steifer Haltung so gar nichts knutiges an sich hat und sich in ihrem roten Kostüm auch nicht an die Trendfarbe weiß hielt. Sie schimpfte über das „unverschämte“ Wachstum der Unternehmen, die „brutalen Jobvernichter“, Lohn-Dumping und eine Politik, die nur die Reichen mästet. 

Alles Quatsch also, dazu noch nicht telegen, weg damit. Hans-Jürgen Jacobs weiß in der „Süddeutschen“ alle zu beruhigen und Noten zu verteilen. Wagenknecht wird nebenbei auch abgestempelt (Link):

Sahra Wagenknecht von der Linkspartei – ihre Rolle: die zornige junge Frau – klagte an, dass das Volk nichts vom wirtschaftlichen Aufschwung habe, sondern nur einige Manager profitierten. Da sie von der Moderatorin kaum gefragt wurde, giftete sie permanent in die Runde […] 

Auch hier sind Inhalte leicht von oben herab abgetan, kein Problem. Michael Hanfeld geht in der FAZ weiter als die Kollegen und sagt, was er denkt (Link):

Es ist schon ziemlich ärgerlich, dass in Gesprächsrunden wie dieser immer erst jemand von Linksaußen wie hier Sahra Wagenknecht darauf hinweisen muss, dass wir in einer Zeit leben, die den Manchester-Kapitalismus als Blaupause für den ganzen Globus kennt.  

Das ist aber wirklich ärgerlich. Wenn schon Pauli, dann nur Fotos, wenn Knut, dann nur „Ach wie süß!“ Wenn aber die harte soziale Kritik, dann „ärgerlich“. So arbeiten Fernsehen und Zeitungen zusammen, damit solcher Ärger minimiert wird. Nur nicht denken!