Darauf habe ich gewartet: Dass sich einer findet, der ehrlich und nicht einmal gespielt naiv sagt, er finde das Interview mit dem Piraten-Popp in der „Jungen Freiheit“ gut.
Gestern erschien genau diese Meinung im Fefes Blog:
ich fand das Interview gut und richtig, und ich fand die Antworten von Herrn Popp gut. Die Leute, die da jetzt groß heulen und zähneklappern, haben offensichtlich inhaltlich überhaupt nichts vorzubringen, die Kritik hängt einzig und alleine daran, dass das Interview der Jungen Freiheit gegeben wurde.
Sind wir jetzt soweit in diesem Lande, dass nicht mehr die Frage zählt, sondern wer sie stellt?
Auf der Gegenseite findet aber niemand etwas daran, wenn CDU-Politiker der Springer-Presse Interviews geben. Und die arbeiten mit mindestens so lenkenden Fragen und bringen am Ende nur die ihnen genehmen Auszüge.
Daher rufe ich den Heulern und Zähneknirschern mal folgendes zu: verlogenes Pack!
Da wird sich aber der Qualitätsjournalismus freuen. Warum auch nicht, denn ein Alpha-Blogger gibt hiermit zu, weder von den Neuen Rechten noch von deren Strategien je etwas gehört zu haben. Dutzende von Bücher sind über die Scharnierfunktion der JF geschrieben, alle Tricks der Redaktion wurden auseinander genommen. Die sogenannte bürgerliche Mitte schläft weiter und sieht sich vor braunen Gefahr geschützt und gewappnet.
Dann eben noch einmal kurz:
Antworten des jungen Piraten sind für sich genommen nicht schlecht, auch wenn er manch eine Provokation des erfahrenen Fragestellers eindeutiger zurückschlagen hätte können. Im Kontext der „Postille“ bekommt seine Meinung eine andere Funktion, egal ob er das will oder nicht, ob er das merkt oder nicht. Es ist wie immer ein diffuses Protest gegen das System, gegen die Verfassungsdemokratie. Dafür ist die Neue Rechte da, dafür sind jahrzehntalte Methoden ausgearbeitet worden, um ohne Angst, straffrechtlich belangt zu werden, diese Inhalte weiter zu transportieren, Gift zu streuen und sich über die Sympathisanten in der bürgerlichen Mitte zu freuen.
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