Sendungsbewusstsein

Kritische Auseinandersetzung mit den Medien

Israelkritik vom feinsten Samstag, 10. Juli 2010

Vor einigen Wochen wurde Robert Redeker für die angebotene Rezension eines neuen Buchs von Pierre-André Taguieff, einem bekannten Philosophen, in Luxembourg die Lizenz zum Schreiben entzogen. Mit anderen Worten, ihm wurde gekündigt, mit der Begründung (Link):

The readers would not understand that someone might be favorable to Israel.

Vor einigen Tagen schrieb Arno Widmann in der „Frankfurter Rundschau“ (Link):

Könnte es nicht sein, dass die Angst vor dem Frieden auch daher rührt, dass die Israelis nur zu genau wissen, dass die Gründung des Staates Israel Unrecht war? Vielleicht rührt die Angst doch auch daher, dass man fürchtet, dafür einmal bezahlen zu müssen. So betrachtet haben wir es – nicht nur, was terroristische Angriffe angeht – mit wohlbegründeter Furcht zu tun. Die Einmauerungs- und Siedlungspolitik ist da freilich keine Lösung. Sie verstärkt die Probleme. Ohne das Eingeständnis des Grundunrechts der Staatsgründung wird es keinen Frieden geben. Wie es auch keinen Frieden geben wird, ohne dieses Grundunrecht als schrecklichen fait accompli zu akzeptieren und das Existenzrechts des Staates Israel anzuerkennen.

Zu dieser wundervollen Äußerung kann man einige Rückmeldungen lesen – von Thomas Osten-Sacken, Alan Posener.
Über die Rolle der sogenannten radikalen Linken in Israel hat Assaf Sagiv ausführlich und ausgewogen geschrieben (Link):

The Israeli radical left is often branded “post-Zionist.” This once-fashionable term has become a hackneyed epithet, one that is frequently misused. Some radicals have openly repudiated it, and for good reason.19 Their position is not post-Zionist, whatever that may mean, but unabashedly anti-Zionist. Their rejection of the Jewish state is unequivocal and absolute, their rhetoric vehement and angry.

Sagiv führt viele Quellen ein, die ansonsten nur in Hebräisch zugänglich waren. Seine Analyse kann helfen, Positionen von Iris Hefets und Konsorten einzuordnen, und gibt zu verstehen, warum sie so erfolgreich in Deutschland sind.
In derselben Zeitschrift „Azure“ kann man auch einen Schlagabtausch zwischen Uri Avnery und Asa Kasher (Link) bewundern. Avnery wird nachweislich der Lüge überführt und ganz nett bloßgestellt. Zum Beispiel:

Avnery likes the description “freedom fighters” or “guerillas” because he thinks it will remove the moral blemish inherent in describing members of Hamas as “terrorists.” The conceptual truth, however, is that a man can be a “freedom fighter,” a “guerilla fighter” and a “terrorist” simultaneously. The supposedly positive connotations of the term “freedom fighter” and the supposedly neutral characteristics of the term “guerilla fighter” do not abolish the negative moral connotations of the term “terrorist.” Someone who wholeheartedly identifies with a “freedom fighter” can also be wholeheartedly identifying with a “terrorist,” whose actions are characterized by malicious intentions and unjustifiable means.

 

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